Nach einem Interview von Eva Bali mit Ulrich Häusler entstand ein Leitbild für die Künstlergruppe Les Montmartrois de Berlin.
Dieses Interview wurde zum Leitbild der nach und nach entstehenden Künstlergruppen im deutschsprachigem Raum
In der scheinbaren Ambivalenz von Leben und Tod, in dem winzigen Spalt zwischen Ende und Anfang, Sterben und Auferstehen, findet die Kunst einen Raum. Niemand kommt der Unsterblichkeit so nahe wie sie. Und doch findet auch diese Unsterblichkeit ihre Erfüllung stets nur in ihrem Streben nach sich selbst. Das Ziel – eine kleine Illusion. Der Weg – eine große Vision.
Ulrich Häusler, der Gründervater von „Les Montmartrois en Europa“ ( vormals Berlin ) wurde mit dieser kleinen Lücke zwischen Ende und Anfang im Jahr 2005 konfrontiert, als er einen Lebensabschnitt beendete und in Paris vor einem neuen, unbekannten Anfang stand.
Seiner französischen Wahlheimat haftete trotz (oder gerade wegen) ihres pulsierenden Reichtums an Kulturen und Möglichkeiten auch die gewisse Verlorenheit in der Fremde an – und so suchte Ulrich Häusler zunächst einfach nur nach Begleitern. Seine Liebe zur Kunst war da nur ein verbindendes Element.
Ein anderes war die deutsche Sprache. Auf Basis dieser Gemeinsamkeiten bildete sich die Pariser „Montmartre-Runde“ – ein Treffpunkt für internationale, deutschsprachige Künstlerinnen und Künstler und kulturinteressierte Menschen –, die sich bis heute zu einer starken Gruppe entwickelt hat und sich vor allem durch ihren familiären Zusammenhalt auszeichnet.
Die Kunst lebt von der Seele, die sie schafft. Aber eben auch davon, gesehen zu werden. Und dafür braucht es Öffentlichkeit.
„Les Montmartrois en Europa “ als Treffpunkt für deutschsprachige europäische Künstlerinnen und Künstler vereint ein großes Potential an vielfältigen Kunstrichtungen – und damit ebenso vielfältigen Möglichkeiten zur Öffentlichkeit. Hier trifft das Instrument seine Stimme, der Tanz findet die Ewigkeit in der Malerei, das Wort einen Körper im Schauspiel und die Keramik einen Platz zwischen Mimen, Musik und Architektur.
Um diesem ersten Schritt nach außen weitere folgen zu lassen, strebt „Les Montmartrois en Europa “ eine enge, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Veranstaltern und Veranstaltungsorten aus dem Event- und Gastronomiebereich an. Für die Künstlerinnen und Künstler eröffnet sich damit Raum, an dem sie öffentlich wahrgenommen werden, die Partnerinnen und Partner werden mit einem großen Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen belohnt.
So fungiert „Les Montmartrois Europa“ auf mehreren Ebenen als Vermittler von Kunst. Und die Kunst als Vermittlerin ihrer selbst – an jeden, „dem es sich mitteilt“.
Es war dieses Gefühl von Geborgenheit und von Verstandenwerden durch Gleichgesinnte, das Ulrich Häusler so nachhaltig beeindruckte, dass er genau diesen familiären Ansatz mit zurück nach Deutschland nahm, um 2010 in Berlin fortzuführen, was in Paris so vielversprechend begonnen hat. Denn „Les Montmartrois en Europa “ wird von einem besonderen Leitgedanken getragen: Künstler helfen Künstlern. Man hilft sich – so, wie es im besten Fall in einer Familie sein sollte.
Und auch wenn sie eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt, geht die Vision einer Familie bereits mit voller Kraft ihren Weg: In Berlin und 8 anderen Städten Europas haben sich ein Treffpunkte für Künstlerinnen und Künstler aller denkbaren Sparten etabliert, ein Ort, an dem man sich hilft, unterstützt, versteht - aber auch kritisiert und reibt, an dem gemeinsame Events geplant und umgesetzt werden, ein Ort, der sich seinen Platz im Fundament der Berliner Kunstszene schafft und diese stützt, fördert und von und mit ihr lernt. Ein familiärer Ort, an dem das Sterben genauso seinen Platz hat wie das Auferstehen.
Gefragt nach seiner Motivation hinter diesem Engagement für Berliner Künstlerinnen und Künstler, überlegt Ulrich Häusler nur einen Wimpernschlag lang. „Vielleicht wäre ich selbst gern ein großer Künstler geworden“, sagt er dann. Und wenn man ganz genau hinsieht, dann ist allein das Gebären einer solchen Vision schon ein Akt der Kunst und damit ein „Verknüpfen“ mit der Welt – und mit ihrem Streben nach Unsterblichkeit.
Text - Eva Bali ( Les Montmartrois de Berlin )
Nach einem Interview von Ulrich Häusler dem Paul Klinger Künstlersozialwerk.
Ulrich Häusler geb am 22.11.48 in Travemünde fördert Künstler ausgehend von seinem Künstlerzirkel rund um die Butte de Montmartre schart Ulrich Häusler („Freiheit ist Gefühlssache“) seit Dezember 2006 internationale deutschsprachige Kreative und Kulturinteressierte aus ganz Paris um sich. Seine Intention: Art und Business zusammen zu bringen und dabei ganz nonchalant über
Gott und die Welt zu philosophieren. Im Fokus stehen dabei naturgemäß das Leben
und die Kunst in Paris. Häusler und seine Freunde planen und veranstalten Events im 18. Arrondissement, ohne dabei eigene kommerziellen Zwecke zu verfolgen.
Homme de Lettres mit Visionen Zwischen Basilika und Weinberg, Pathé-Studios, Filmhochschule La Fémis und Cimètiere de Montmartre ist der Boden immer noch fruchtbar für künstlerisches Schaffen.
Vielleicht spiegelt sich in dieser Topografie auch Ulrich Häuslers Seele wider. Montmartre – ein wahrhaft geschichtsträchtiger Ort, der Assoziationen an die Pariser Kommune, das Moulin Rouge, Heinrich Heine und Eric Satie weckt. Als Lyriker schreibt er ausschließlich Texte mit dieser therapeutischer Absicht: Die Betroffenheit des Lesers solle Prozesse in Gang setzen wie das Reflektieren des Lebens und die Rolle des eigenen Verhaltens. Ulrich Häusler ist war Unternehmer – geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH in Lübeck mit 180 Mitarbeitern. Seit 2019 ist Häusler ausgestiegen, um sich ganz der Kunst zu widmen ( nachträgliche Anmerkung )
So vielfältig wie seine beruflichen Aktivitäten sind auch Häuslers Leidenschaften:
Motorradfahren, Cabriolets, Saxophon spielen und Theater. Häuslers Les Montmartrois en Europe Kontakte umfassen ca. 25 Mio Menschen aus ART & Business. Ein kleiner harter Kern davon gehört zu den 10 Städtegruppen die sich im deutschsprachigen europäischen Raum etabliert haben .
Les Montmartrois en Europe hat seinen Platz im europäischen Kulturleben gefunden und Kontakte zu verwandten Kreisen in Europa etabliert. Der Kunstförderer hat die „Les Montmartrois en Europe – Künstlerkolonie in Andalusien “ für bildende und darstellende Künstler ins Leben gerufen. Es folgt keinem Vorbild wie der Villa Massimo in Rom, sondern knüpft an seine Vorstellung von „Kultur-Patenschaft“ an.
Paul Klinger Künstlersozialwerk 2006
Les MontmARTrois en Europe ist mehr, als nur das beruhigende Gefühl, einer ständig wachsenden Wahl-Familie von Gleichgesinnten anzugehören. Werte wie Toleranz, Fürsorge, Sicherheit, Vertrauen und Verantwortlichkeit werden
bei Les Montmartrois en Europe aktiv gelebt.
Wir glauben an ein ehrliches, menschliches Miteinander und setzen uns ein für eine faire Bezahlung unser Mitglieder. Die Ausbeutung von Künstlern unterstützen wir nicht, denn auch, wenn Künstler aus Passion arbeiten – auch sie haben eine Miete zu bezahlen und eine Familie zu ernähren.
Die Zeiten, in denen es noch zum guten Ton gehörte, einen Künstler zu fördern, sind leider vorbei. Mit der Streichung öffentlicher Gelder im Kunstbereich wird Desinteresse signalisiert – gesellschaftliche Verantwortung wird nicht wahrgenommen.
Für viele Künstler heißt das, neben ihrer Berufung noch einen Beruf zur Existenzsicherung auszuüben. Dabei profitiert jeder Mensch täglich auf die eine oder andere Weise von der Arbeit der Künstler: Ob Theater oder Kino, ein Konzertbesuch, das Buch vor dem Schlafengehen, das Bild an der Wand oder die Skulptur im Wintergarten, ja, selbst das Teilen eines Fotos in sozialen Netzwerken – Kunst ist im gesellschaftlichen Alltag fest verankert. Und so soll es auch bleiben.
Aber Qualität hat einen Preis und nur wenige wollen (oder können) ihn zahlen. Und so wird die Unterstützung durch private Förderer immer wichtiger. »Le MontmARTrois en Europe « versteht sich als Schnittstelle zwischen den Bedürfnissen der Künstler und denen der kulturellen Öffentlichkeit.
Je konzentrierter und intensiver ein Künstler sich seinem Schaffen widmen kann, desto größer wird die Kunst. Und das kommt schließlich auch der kulturellen Vielfalt einer Gesellschaft zugute.
Wenn Sie einen Beitrag leisten und Kunstschaffende unterstützen möchten, eine Location für ein Event zur Verfügung stellen oder anders helfen möchten, kontaktieren Sie uns und werden Sie Sponsor oder Partner.
„Les Montmartrois" – Brücke zwischen Berlin - Paris
Schon in der 20er Jahren gab es dieses Zusammenspiel: Theater, Cabaret, Musik, Bilder, Tanz und Improvisation. Josephine Baker, Franz Hessel, Anita Berber,Harry Graf Kessler, Lou Albert-Lasard und Rilke – nur einige Namen.
"Les Montmartrois en Europe " ein Geheimtipp der europäischen, deutschsprachigen Szene, nimmt diese Tradition auf, zwischen spontan improvisierten "Events" treffen kreative Künstler mit viel Begeisterung auf ein interessiertes, engagiertes Publikum. Es ergeben sich immer wieder weiterführende Kontakte, öffnen sich die Bühnen .